Die Finanzbuchhaltung stellt die Erfassung aller Zahlungsvorgänge eines Unternehmens sowie die nötigen Bewertungen desselben dar. Sie gehört neben der Planungsrechnung, der Kosten- und Leistungsrechnung sowie der betriebswirtschaftlichen Statistik zum betrieblichen Rechnungswesen. Hier erfährst du alles, was du darüber wissen musst.
Überblick
Definition: Was ist die Finanzbuchhaltung?
Die Grundlagen der Finanzbuchhaltung
↳ Externes Rechnungswesen – Finanzbuchhaltung einfach erklärt
↳ Finanzbuchhaltung als Teil des betrieblichen Rechnungswesens
↳ Unterschied zwischen Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung
Rechtsgrundlagen der Finanzbuchhaltung
Tätigkeiten in der Finanzbuchhaltung
↳ Die wichtigsten Aufgaben in der Finanzbuchhaltung
↳ Finanzbuchhaltung Prozesse
↳ Abgrenzung zu anderen Buchhaltungen
↳ Die Aufgaben der Betriebsbuchhaltung
Finanzbuchhaltung richtig durchführen
↳ Der Ausgangspunkt: Belege effektiv verwalten
↳ Aktiva und Passiva
↳ Soll und Haben
↳ Begrifflichkeiten in der Finanzbuchhaltung
↳ Die wichtigsten Buchungssätze der Finanzbuchhaltung
Ziele der Finanzbuchhaltung
Was ist eine Rechnungsperiode?
Finanzbuchhaltung über Excel-Tools
Es geht auch einfacher: Software zur Finanzbuchhaltung
Zusammenfassung zur Finanzbuchhaltung
1. Definition: Was ist die Finanzbuchhaltung?
Die Finanzbuchhaltung stellt einen wichtigen Teil des betrieblichen Rechnungswesens dar und umfasst alle Buchungen und Zahlungsvorgänge, die im Unternehmen anfallen. Du bekommst damit einen Überblick über den derzeitigen Vermögensstand, über Außenstände und offene Forderungen sowie über eigene Zahlungsverpflichtungen. Das Ziel einer guten Finanzbuchhaltung besteht immer darin, die Gesamtergebnisse der Firma darstellen zu können. Du weißt direkt nach dem Ansehen der Zahlen, welche Konten welchen Vermögensstand aufweisen und welche Veränderungen diese Konten erfahren haben.
Die Finanzbuchführung ist dabei nicht einfach nur eine praktische Sache, sondern muss verpflichtend für die meisten Unternehmen vorgenommen werden. Freiberufler aber unterliegen keiner Buchführungspflicht, dennoch sollten sie zumindest eine einfache Finanzbuchhaltung schon um ihrer eigenen Übersicht willen vornehmen.
Bei der Finanzbuchführung werden nach einer Rechnungsperiode die Konten abgeschlossen. Je nach Umsatz und Gewinn umfasst eine solche Rechnungsperiode einen Zeitraum von drei Monaten, einem Monat oder auch einem Jahr. Der Abschluss erfolgt über die Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie über die Bilanzierung, bei der Einnahmen und Ausgaben sowie sämtliche Vermögenswerte übersichtlich aufgeschlüsselt werden. Dieser Abschluss dient auch der Bewertung des Unternehmens.
2. Die Grundlagen der Finanzbuchhaltung
Die Finanzbuchhaltung eines Unternehmens basiert auf gesetzlichen und steuerrechtlichen Vorschriften, die zwingend eingehalten werden müssen. Die Vorschriften beziehen sich auf Selbstständige und Gewerbetreibende. Für Freiberufler und Kleinunternehmer gelten sie nicht bzw. nur eingeschränkt. Insgesamt soll die Finanzbuchhaltung dem Unternehmen eine Basis für die eigene Geschäftstätigkeit und Bewertung der Wirtschaftlichkeit liefern. Im Folgenden gehen wir näher auf die Grundlagen der Fibu ein:
2.1 Externes Rechnungswesen – Finanzbuchhaltung einfach erklärt
Das externe Rechnungswesen basiert auf der Buchhaltung, die alle Bestände und Bewegungen erfasst, die sich rund um das Vermögen und die Verbindlichkeiten eines Unternehmens drehen. Damit liefert es Zahlen, die auch für das Finanzamt wichtig sind. Denn auf diesen Zahlen basiert die Besteuerung des Unternehmens. Hilfsmittel zur Darstellung der Finanzlage der Firma sind die Bilanz, der Jahresabschluss und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung, wobei mögliche Adressaten neben dem Finanzamt auch Investoren, Banken und die Öffentlichkeit sein können. Die Aufgaben des externen Rechnungswesens sind:
- Disposition: Ermittelte Zahlen werden für das Management aufbereitet und bilden die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.
- Dokumentation: Zahlungsvorgänge und Geschäftsprozesse werden mithilfe von Belegen dokumentiert, der Zeitraum umfasst mindestens sechs Jahre (Aufbewahrungsfristen beachten!).
- Informationsbereitstellung: Die ermittelten und zusammengestellten Daten bilden die Grundlage für Auskünfte gegenüber dem Finanzamt und anderen Behörden.
- Kontrolle: Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens wird laufend kontrolliert und aus den Zahlen können Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Die Effizienz des Unternehmens wird sichtbar.
Das externe Rechnungswesen bildet die Grundlage für alle Entscheidungen und Investitionsfragen, die im Laufe des Wirtschaftsjahrs zu beantworten sind. Schon aus diesem Grund ist die Finanzbuchhaltung auch für diejenigen Selbstständigen wichtig, die keiner gesetzlichen Buchführungspflicht unterliegen.
2.2 Finanzbuchhaltung als Teil des betrieblichen Rechnungswesens
Das betriebliche Rechnungswesen setzt sich aus vier Teilbereichen zusammen. Neben der Finanzbuchhaltung sind das die Planungsrechnung, die Kosten- und Leistungsrechnung sowie die betriebswirtschaftliche Statistik. Dabei unterscheiden sich die Finanzbuchhaltung und die übrigen Teilbereiche stark. Während die Finanzbuchhaltung das Gesamtergebnis eines Unternehmens ermittelt und dafür alle Aufwendungen und Erträge erfasst, geht beispielsweise die Kosten- und Leistungsrechnung weiter ins Detail. Sie ermittelt, welche Leistungen zu welchen Kosten erstellt worden sind und wofür die Kosten genau anfielen. Daraus wiederum lassen sich Aussagen über die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ableiten.
2.2.1 Fibu
Fibu ist die Abkürzung für Finanzbuchhaltung und umfasst die Kreditoren-, die Debitoren- und die Lohn- und Finanzbuchhaltung. Diese sind wie folgt gekennzeichnet:
Kreditorenbuchhaltung
Die Kreditorenbuchhaltung als Teil der Finanzbuchhaltung befasst sich mit Lieferanten und Dienstleistern des Unternehmens, den sogenannten Kreditoren. Die Kreditorenbuchhaltung ist damit die Buchführung, die die Kontokorrentbeziehungen zwischen den Kreditoren und dem eigenen Unternehmen umfasst. Ein Unternehmen, welches eine offene Forderung gegen eine andere Firma besitzt, ist der Kreditor desselben, Kreditoren und Debitoren sind die Gegensätze, die in der Buchhaltung behandelt werden. Die Kreditorenbuchhaltung behält die offenen Rechnungen eines Unternehmens im Blick und sorgt für pünktliche Zahlungen. Wichtig ist der Überblick über alle Kreditoren, schon allein um Mahngebühren zu vermeiden.
Debitorenbuchhaltung
Die Debitorenbuchhaltung als Gegenstück zur Kreditorenbuchhaltung umfasst alle Kunden sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Kunden eines Unternehmens werden als Debitoren bezeichnet, die Leistungen, die für diese erbracht wurden, werden gegen Stellung einer Rechnung abgerechnet. Offene Rechnungen sind Forderungen, die im Rahmen der Debitorenbuchhaltung überwacht werden. Damit ist der Überblick des Unternehmens über offene Forderungen jederzeit gegeben.
Lohn- und Finanzbuchhaltung
Die Lohnbuchhaltung befasst sich mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung eines Unternehmens, wozu ein Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet ist. Doch es geht nicht nur um die Aufstellung einer monatlichen Gehaltsabrechnung, sondern auch um die Pflege der Stammdaten der Mitarbeiter, um das Führen der Jahreslohnkonten, um die Abrechnung der Bezüge der Mitarbeiter und um die Erfüllung der gesetzlichen Meldevorschriften. Die Lohnbuchhaltung ist damit ein Teil der Finanzbuchführung, wobei insgesamt ein Überblick über die monatlichen Personalkosten gegeben werden kann.
2.2.2 Kosten- und Leistungsrechnung
Die Kosten- und Leistungsrechnung gehört zum betrieblichen Rechnungswesen und ermittelt Gewinne und Verluste des Unternehmens. Es geht vor allem darum, kurzfristige Informationen bereitzustellen, wobei die Kosten- und Leistungsrechnung zum internen Rechnungswesen zählt. Sie konzentriert sich in erster Linie auf Aufwendungen und Erträge, die im normalen Unternehmensalltag entstehen. Sie unterliegt nur wenigen Vorschriften durch die Gesetze, was einen großen Unterschied zur Finanzbuchhaltung macht.
Der Eintrag im Haben bezeichnet einen Ertrag, wenn es sich um ein Ertragskonto handelt. Das Haben benennt dort einen Zahlungsabgang. Da für die meisten Unternehmen die doppelte Buchführung vorgeschrieben ist, muss sich stets ein Eintrag im Soll und einer im Haben befinden. Das Soll ist dabei jeweils das Gegenstück zum Haben und steht immer auf der linken Seite.
4.4 Begrifflichkeiten in der Finanzbuchhaltung
Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, erklärt aber die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Finanzbuchhaltung:
- Abschreibungen: Wertverluste des Anlagevermögens werden je nach Lebens- und Nutzungsdauer auf mehrere Jahre verteilt. Dafür gibt es die AfA-Tabelle (Abschreibung für Abnutzung), aus der die Abschreibung hervorgeht. Ein Smartphone muss beispielsweise für drei Jahre abgeschrieben werden, wenn der Anschaffungswert mehr als 800 Euro netto beträgt.
- Aktiva: Sie stellen das Vermögen des Unternehmens in seiner Summe dar und zeigen, wo das Geld investiert wurde.
- Aufwand: Ein Aufwand bezieht sich auf entstandene Kosten, kann aber auch eine Abschreibung darstellen.
- Beleg: Jedes Dokument, das einen Geschäftsvorfall nachweist, gilt als Beleg. Rechnungen, Angebote und auch Geschäftsbriefe zählen dazu.
- Bilanz: Sie zeigt, wo das Geld des Unternehmens angelegt wurde und aus welchen Quellen es stammt. Die Unterteilung in Aktiva und Passiva wird vorgenommen, beide Seiten müssen wertmäßig gleich sein.
- Buchführung: Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle eines Unternehmens, dabei finden die Buchungen auf verschiedenen Konten statt.
- Buchhaltungssoftware: Software zur Finanzbuchhaltung, sie erstellt Rechnungen und Mahnungen, gleicht Konten ab, vergleicht Buchungen mit ausstehenden Zahlungen, ist für die Abrechnung der Umsatzsteuer wichtig und übermittelt die nötigen Daten an den Steuerberater.
- Debitor: Debitoren sind Kunden, zu ihnen gehört das Konto „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“
- Doppelte Buchführung: Zweifache Erfassung jeder Buchung. Es sind immer zwei Konten betroffen.
- Erfolgskonto: Das ist ein Unterkonto des Kontos Eigenkapital und dient der Gewinnermittlung des Unternehmens.
- Gewinn-und-Verlust-Rechnung: Für alle Unternehmen vorgeschrieben, die zur doppelten Buchführung verpflichtet sind. Die GuV wird mit der Bilanz als Jahresabschluss erstellt und zeigt die Gewinne und Verluste nach einem Geschäftsjahr oder nach einer Rechnungsperiode.
- Grundbuch: Chronologische Führung aller Geschäftsfälle eines Unternehmens.
- Haben: Die rechte Seite des Buchführungskontos wird als „Haben“ beschrieben, dort sind Verbindlichkeiten erfasst.
- Hauptbuch: Die Einträge aus dem Grundbuch werden ins Hauptbuch übertragen, dort erfolgt deren Einordnung in verschiedene Sachkonten. Das Hauptbuch besteht aus den Konten, die im Kontenrahmen enthalten sind.
- Jahresabschluss: Sind die Abschlussrechnungen eines Unternehmens. Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz, der GuV bzw. der Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Er ist die Basis für die Besteuerung des Unternehmens.
- Kontenrahmen: Hier sind alle Konten eines Unternehmens aufgelistet und es lassen sich alle Ein- und Auszahlungen detailliert nachvollziehen.
- Kreditoren: Lieferanten eines Unternehmens
- Passiva: Bezeichnung des Kapitals bzw. der Herkunft des Kapitals eines Unternehmens. Die Passivseite ist in Eigen- und Fremdkapital unterteilt.
- Soll: Das Gegenteil von Haben findet sich auf der linken Seite des Buchhaltungskontos. Soll beschreibt die Vermögenswerte eines Unternehmens.
4.5 Die wichtigsten Buchungssätze der Finanzbuchhaltung
Bei jeder Buchung sind immer zwei Konten betroffen, egal, ob es sich um einen Geldein- oder –ausgang handelt. Das bedeutet, dass ein Buchungssatz immer zutreffend ist. Er lautet: Soll an Haben und wird auf die einzelnen Geschäftsfälle angepasst. Ein solcher Fall liegt beispielsweise vor, wenn Waren eingekauft werden. Der zugehörige Buchungssatz lautet dann: „Waren an Verbindlichkeiten“ (bei Kauf auf Ziel). Bei einem Kauf, der bar bezahlt wird, lautet der Buchungssatz: „Waren an Kasse“.
Wenn das Unternehmen einen Kredit an die Bank zurückzahlt, würde der Buchungssatz lauten: „Langfristige Verbindlichkeiten an Bank“. Kauft ein Kunde Waren vom Unternehmen, so werden dessen Forderungen erhöht, gleichzeitig steigen aber auch die Umsätze. Der Buchungssatz dafür heißt: „Forderungen an Umsatzerlöse“.
So lassen sich Buchungssätze für alle Geschäftsfälle festlegen. Wichtig ist dabei immer, dass der Buchungssatz auf der Seite stehen muss, auf der sich auch das Konto in der Bilanz wiederfindet. Das gilt immer dann, wenn sich das Konto erhöht. Vermindert es sich aber, muss der Buchungssatz auf die gegenüberliegende Seite geholt werden.
5. Ziele der Finanzbuchhaltung
Jedes Unternehmen, das einen Erfolg für sich verbuchen will, muss eine ordnungsgemäße Buchführung vorweisen können. Das heißt, dass die leider nur allzu oft vernachlässigte Buchführung durchaus ihren Sinn hat, denn nur über sie lassen sich Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und zur Effizienz des Unternehmens treffen. Die Ziele der Finanzbuchhaltung sind im Einzelnen:
- Dokumentation: Alle Geschäftsvorfälle der Firma müssen nachvollziehbar sein. Außerdem muss sich die Buchführung nicht nur vollständig darlegen lassen, sondern muss auch den geltenden Gesetzen und Regelungen genügen.
- Gewinnermittlung: Die Finanzbuchhaltung ist an der Gewinnermittlung eines Unternehmens beteiligt, denn sie liefert die dafür nötigen Zahlen und Daten.
- Ermittlung der Umsatzsteuerlast: Gern beteiligt sich das Finanzamt an den Einnahmen des Unternehmens – die Finanzbuchhaltung liefert die nötigen Zahlen zur Abführung der eingenommenen Umsatzsteuer und für die Gewinnermittlung. Auf dieser wiederum basiert die Besteuerung des Unternehmens.
- Überblick: Nur über eine ordnungsgemäße Buchführung lassen sich zuverlässige Aussagen darüber treffen, wo das Unternehmen gerade steht, welche finanziellen Schwierigkeiten es hat und ob geplante Investitionen durchführbar sind.
Die Ziele der Finanzbuchhaltung sind also kurz zusammengefasst die Dokumentation und die Gewinnermittlung. Daraus ergibt sich der nötige Überblick über die aktuelle Kapitallage des Unternehmens. Ohne eine funktionierende Fibu würden keine Investoren eingeworben werden können, weil niemand wüsste, wo das Unternehmen gerade steht.
6. Was ist eine Rechnungsperiode?
Die Rechnungsperiode ist der Zeitraum, der zwischen zwei Abschlüssen liegt. Das heißt, dass eine Rechnungsperiode zwischen zwei Jahresabschlüssen liegen kann, es ist aber auch möglich, einen Quartals- oder Monatsabschluss zu machen. Dann beträgt die Rechnungsperiode nicht ein Jahr, sondern eben nur drei Monate oder auch nur vier Wochen.
Wichtig ist die Rechnungsperiode für die lückenlose und übersichtliche Dokumentation aller Geschäftsvorfälle. Ist eine Rechnungsperiode beendet, werden alle Konten geschlossen. Sie sind nun nicht mehr veränderbar. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass die Buchungen nicht mehr anpassbar sind. Ist die Rechnungsperiode beendet, werden die Daten an das Finanzamt oder an die Steuerkanzlei übermittelt. Entscheidend sind dabei bestimmte Fristen wie der 10. eines jeden Monats, wenn es um die Übermittlung der Umsatzsteuervoranmeldung geht. Ohne Dauerfristverlängerung müssen die Meldungen immer zum 10. des auf die Rechnungsperiode folgenden Monats beim Finanzamt eingegangen sein.
Gerade kleine Unternehmen sehen die Notwendigkeit einer Buchhaltungssoftware oft nicht, möchten ihre Buchhaltung aber auch nicht auf dem Papier erledigen. Excel bietet dafür hervorragende Möglichkeiten und verschiedene Tools, die für die Finanzplanung und die Ermittlung des Betriebsergebnisses ebenso hilfreich sind wie für die Erstellung eines Auftragsbuchs.
- Excel Tool Betriebsergebnis
Dieses Tools berechnet verschiedene Kennzahlen. Dazu zählen Rentabilitätszahlen, Vermögens- und Liquiditätskennzahlen. Diese sind jeweils mit Erläuterungen versehen und werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie in der Bilanz in einer mehrjährigen Übersicht dargestellt. Hieraus lässt sich eine Einschätzung des Unternehmens ableiten.
Wichtig: Für jede Kennzahl lässt sich ein Balken- oder Liniendiagramm erstellen, was den Vergleich deutlich einfacher werden lässt.
- Excel Tool zur Finanzplanung
Dieses Planungstool erweist sich als erfreulich umfassend und führt den Anwender Schritt für Schritt durch die Planungen: Absatz und Umsatz, Personal und Gesamtkosten sowie Investitionen lassen sich damit planen. Außerdem wird ein Liquiditätsplan erstellt, dazu kommen Plan-Bilanz und Plan-Gewinn- und Verlustrechnung. Das Tool lässt sich vom Anwender beliebig erweitern und anpassen, sodass es auf den individuellen Bedarf eingestellt werden kann. Neben der Eingabe von IST-Daten lässt sich auch eine SOLL-Analyse durchführen, des Weiteren sind Vorschauen für die Erfolgsrechnung möglich.
- Excel Tool Auftragsbuch
Das Auftragsbuch richtet sich als Excel Tool vorrangig an Freiberufler und kleine Unternehmer und erfasst alle Angaben, die im Alltag des Unternehmens wichtig sind. Es geht um die Aufnahme neuer Kunden, um die Verwaltung von Stammdaten, um Artikel und Termine, Auftragswerte und Bearbeiter für einzelne Bestellung. Außerdem kann der Unternehmer eine Artikel- und Kundenanalyse erstellen lassen. Das Tool ist eine wertvolle Arbeitshilfe und lässt sich mit wenigen Klicks individuell konfigurieren.
8. Es geht auch einfacher: Software zur Finanzbuchhaltung
Die Finanzbuchhaltung muss kein Buch mit sieben Siegeln sein. Wer sich dennoch nicht auf die eigenen Kenntnisse verlassen will, sondern eher auf das „Fachwissen“ einer Software setzt, geht damit einen wichtigen Schritt in Richtung Rechtssicherheit der Buchführung. Die digitale Buchhaltung bringt zahlreiche Vorteile mit sich und bedeutet neben der Rechtssicherheit vor allem eine größere Zeitersparnis im Alltag. Suchkosten werden minimiert, denn die nötigen Unterlagen sind aufgrund festgelegter Schlagworte rasch aufzufinden. Die digitale Buchhaltung bringt außerdem eine Kostenersparnis mit sich. Denn die Unmengen an Papier und verwendetem Toner reduzieren sich deutlich und es wird weniger Lagerräume und Verwaltungspersonal benötigt.
Jeder, der mit den betreffenden Unterlagen arbeiten muss, kann Zugriff auf die Software bekommen. Werden Buchhaltungsdaten in der Cloud gespeichert, ist der Zugriff sogar von jedem Ort der Welt aus möglich (Internetzugang vorausgesetzt). Rechnungen und Zahlungseingänge werden dank der Software automatisch abgeglichen, außerdem ist die Einleitung von Mahnverfahren auf diesem Wege möglich. Des Weiteren ist die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater leichter möglich, denn dieser bekommt den digitalen Zugriff auf die Daten des Unternehmens.
Allerdings gibt es auch Nachteile bei der digitalen Buchführung. So müssen die bereits vorhandenen Dokumente eingescannt und in den entsprechenden Dateiordner abgelegt werden, was einen gewissen Verwaltungsaufwand bedeutet. Dieser Nachteil zeigt sich allerdings nur in der Zeit der Umstellung vom manuellen auf das digitale System. Während dieser Zeit fallen aber nicht nur Mehrarbeiten an, sondern auch höhere Kosten. Außerdem gilt es diverse Prozesse neu zu definieren. Für diese wiederum sollen Mitarbeiter eine entsprechende Schulung oder Einweisung erhalten.
Ein Beispiel für eine sehr gute Finanzbuchhaltungs-Software ist sevDesk. Damit lässt sich die gesamte Büroarbeit deutlich beschleunigen, denn Rechnungserstellung, Verwaltung von Belegen und Übermittlung der wichtigen Daten an den Steuerberater erfolgen ganz automatisch. Dank der benutzerfreundlichen Oberfläche ist die Anwendung der Software intuitiv möglich, umfassende Einweisungen sind nicht nötig. Die Texterkennung wertet die Belege automatisch aus. Das System ist für iOS und Android als App nutzbar. Per Scan lassen sich Belege importieren, außerdem ist das Online-Banking integriert. Wer nach Kunden oder Rechnungen sucht, wird dank der Suchworteingabe rasch fündig. Beispielsweise stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
- Erstellen von Angeboten
- Erstellen von Rechnungen
- Durchführen und Überwachen von Zahlungen
- Erfassung von Belegen
- Verwaltung des Inventars
- Export der Daten an den Steuerberater
Die genannten Funktionen stellen nur eine Auswahl der umfassenden Möglichkeiten dar, die sich über sevDesk ergeben. Die Software zur Finanzbuchhaltung lässt keinen Wunsch nach einer manuellen Buchführung aufkommen und die Anwendung ist auch ohne umfassende Vorkenntnisse zur Buchführung möglich. Vor allem Freiberufler und kleine Unternehmen bzw. Existenzgründer sind die Zielgruppe für sevDesk.
9. Zusammenfassung zur Finanzbuchhaltung
Die Vorgänge eines Unternehmens werden in der Finanzbuchhaltung zusammengefasst und dokumentiert. Damit ist die Finanzbuchhaltung – kurz Fibu – für die interne Information ebenso wichtig wie für das Stellen externer Rechnungen. Außerdem dient sie der Ermittlung des Unternehmensgewinns. Möglich ist das Führen der Bücher über eine Tabelle in Excel oder (deutlich einfacher) über eine Buchhaltungssoftware. Letztere hilft bei der Erstellung von Angeboten und Rechnungen, von Mahnungen und bei der Überwachung der Zahlungseingänge. Außerdem sorgt die Software dafür, dass die Geschäftsvorfälle rechtssicher gebucht und dass alle gesetzlichen Fristen eingehalten werden.